Am 23. Mai feiert die Sozialdemokratische Partei Deutschlands ihr 150jähriges Bestehen.

Und wir Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten haben allen Grund stolz sein, denn die Werte, für die die SPD einsteht, haben die fünfzehn Jahrzehnte unverändert überdauert: Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität.

Die konkrete Verbesserung von Lebensverhältnissen, eine gerechtere Verteilung von Macht und Wohlstand sowie eine menschenwürdige Gesellschaft waren die Ziele die Parteimitlieder antrieben. Auch wen sie dabei ihre Freiheit und ihr Leben aufs Spiel gesetzt. Ich denke hierbei an die mutige Rede von Otto Wels, mit der die SPD als einzige Fraktion geschlossen gegen das Ermächtigungsgesetz am 23. März 1933 gestimmt hat: „Freiheit und Leben kann man uns nehmen, die Ehre nicht.“

Sozialdemokraten haben sich entscheidend dafür eingesetzt, dass Staaten sich friedlich genähert haben. Bereits sich im Heidelberger Programm von 1925 haben sich Sozialdemokraten für ein vereinigtes Europa ausgesprochen. Und Willy Brandts Friedens und Entspannungspolitik war es, die unser Land mit den östlichen Nachbarn aussöhnte.

Sehr vieles hat die SPD bisher erreicht: beispielsweise die gesetzliche Rente, den Acht-Stunden-Tag, die 5-Tage Woche, die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, die Mitbestimmung der Arbeitnehmer.
Doch damit hat sich die Notwendigkeit einer starken Sozialdemokratie nicht erledigt:
Antworten benötigen wir beispielsweise gegen die soziale Spaltung in der Gesellschaft. Unsicherheit und Angst vor dem sozialem Abstieg reichen bis weit in die Mittelschicht hinein. Die vermögendsten 10 Prozent der Haushalte in Deutschland besitzen über 53% des gesamten Nettovermögens, die unteren 50% der Haushalte aber nur 1 %.
Immer mehr Menschen benötigen trotz 40 Stunden Woche Geld vom Staat, weil der Lohn so schlecht ist.
Wenn die Kluft weiter wächst, gerät auch der soziale Zusammenhalt unserer Gesellschaft ins Wanken.

Die Aufgabe der SPD ist es, die eigene Geschichte nicht aus den Augen zu verlieren und danach zu fragen, was uns diese für die Zukunft auf den Weg gibt. Wir müssen aus den Fehlern lernen und die eigenen Werte verteidigen und gleichzeitig mit der Zeit gehen. Die SPD wird auch in Zukunft erfolgreich sein, denn sie wird dringender denn je gebraucht.